NZ North Island
Diesen Morgen stand ich um acht Uhr auf und um viertel vor neun fuhren Rebecca und ich zum Kings College. Es ist ein Internat und der Vater ihrer Nichte ist dort Lehrer, also wohnen sie da auf dem Gelände. Wir holten Kaitlin, die Nichte, ab und dann fuhren wir ca. eine Sunde zur Sheepworld. Wir kamen gerade noch rechtzeitig zum Anfang der Show an. Der Farmer zeigte uns die zwei Hunde und erzählte, wie sie arbeiteten. Der eine arbeitete nur durchs Bellen und trieb so die Schafe zusammen. Der Mann sagte, dass der Hund auch über die Schafe drüber laufen könnte, aber das sahen wir nicht. Der andere Hund trieb die Schafe zum Farmer, indem er sie solange anstarrte, bis sie es merkten und sich bewegten. Er wollte die ihm die Schafe wirklich auf den Füßen absetzen, also wenn der Mann auf die eine Seite des Geheges ging, lief der Hund auf die andere Seite und wenn er auf die andere Seite ging, ging der Hund wieder in die entgegengesetzte Richtung. Schließlich ließ er den Hund die Schafe alle in ein Gatter treiben. Dann sagte der Scherer, das ein Junge und ein Mann versuchen sollten, die Schafe, die farblich markiert waren, nach den Farben zu sortieren und in drei Abteilungen laufen lassen. Das klappte nicht wirklich, aber er meinte dann auch, dass die Farben nicht wichtig wären. Die Scherer gucken nur auf die Ohren, denn an den Einkerbungen im Ohr kann man jede Menge ablesen. Man kann dort erkennen von wem das Schaf ist (oder zumindest ob es das eigene oder das eines Nachbarn ist), ob es ein Männchen oder Weibchen ist (Männer - linkes Ohr, Frauen- rechtes Ohr) und in welchem Jahr es geboren wurde, je nachdem wo die Einkerbung ist. Dann begann er, das Schaf zu scheren. Die meisten hier waren Kiwis oder Aussies, also fragte keiner, warum keine ordentliche Schafhaut rauskam. Er machte ungefähr die Hälfte des Schafes, und dann konnten drei Kinder es versuchen. Er führte aber deren Hände. Der eine aus Südafrika so: "Ich hab aber noch nie ein Schaf rasiert!"
Am Ende gab es noch die Möglichkeit, junge Schafe zu füttern, aber das machten wir nicht mehr. Stattdessen gingen wir etwas Essen.
claracarmen - Mai 31, 19:48
Freitag kam ich nach der Schule nach Hause und packte schnell meine Tasche. Es dauerte aber echt nicht lange, da ich ja nicht so viel brauchte. Um kurz vor 6 fuhr Rebecca mich und Trevor zum Flughafen. Wir gingen rein und trafen Deborah, die uns die Flugtickets gab und unser Gepäck zum Einchecken aufs Band legte. Dann hatten wir noch ungefähr 10min Zeit und Deborah kaufte uns 25 Munchkins (Minidonuts) und Kaffee (ich nahm eine heiße Schokolade). Danach gingen Trevor und ich ins Flugzeug, ohne Sicherheitskontrolle oder so. Es war sehr sehr klein, es gab nur 50 Sitze und ich saß am Fenster auf Platz 3A. Wir mussten etwas warten, da eine Emirates Boeing Doppeldecker Flugzeug vor uns war und die ganze Bahn blockierte... Noch bevor wir in der Luft waren aßen Trevor und ich die ganzen Munchkins auf, was zur Folge hatte, dass ich mich sehr voll fühlte, aber sie waren echt sehr lecker. Nach einer Stunde Flug kamen wir in Gisborne auf einem winzigen Flugplatz an, der im Prinzip nur aus der Start- & Landebahn und einer Wartehalle bestand. Und es gab noch eine Art überdachten Platz, auf den unser Gepäck gefahren wurde. Wir nahmen es von de Wagen und fuhren mit Trevors Dad Hans nach Hause. Dort angekommen zeigte mir seine Mutter, wo ich schlafen würde und danach aßen wir ein kleines Abendessen mit Trevors Bruder John. Ich war sehr müde, also ging ich auch gleich ins Bett.
claracarmen - Mär 23, 19:01
Sonntag Morgen fuhr ich mit Hans zu einer Stelle etwas außerhalb der Stadt, wo eine Familie ein Stück Land (so groß wie 27 Rugbyfelder - ein Rugbyfeld = 6600 m²) genauso erhalten hatte wie es war, als sie vor 300 Jahren nach NZ gekommen waren. Es war wie ein Urwald mit gigantischen Bäumen, die kein Sonnenlicht zum Boden ließen und es war feucht & dunkel und man konnte einige Vögel hören, aber nicht sehen usw. Wir gingen eine große Runde herum und guckten uns alle Bäume und Farne an, er erzählte mir ein bisschen was darüber etc. Wir nahmen eine anderen Weg nach Hause als wie wir gekommen waren.
Etwas später fuhren Deborah, Trevor und ich zu zwei Haushaltswarengeschäften (sagt man das so?!) und sie schauten sich Reiskocher an (die japanischen Mädchen hatten ihren zerstört) während ich mir Eismaschinen und Herdplatten anguckte. Danach holte Trevor seine Eltern ab und wir gingen gegenüber im Café in einem alten Gebäude Mittag essen. Das Café war sehr sehr schön, mit einem alten Kamin und alten Möbeln usw., nur die Lampen waren etwas merkwürdig. Ich aß etwas, das ein bisschen aussah wie Pizza aber keine war mit mehr Gemüse und einer Tomate obendrauf.
Wir liefen durch die botanischen Gärten nach Hause, über den kürzesten Fluss der Welt.
Um kurz vor vier fuhren wir zum Flugplatz und beim Boarding musste ich mein ticket nochmal ändern lassen, da ich zu jung war, um in der Reihe bei den Notausgängen zu sitzen.
claracarmen - Mär 23, 17:21
Samstag Morgen wachte ich schon um 7:52 auf. Nach dem Duschen frühstückte ich Cereals. Dann war erstmal nichts weiter angesagt und ich schaute Kochshows im TV. Später holten Trevor und ich Deborah vom Flugplatz ab. Um ca. 11 Uhr fragte mich Hans, ob er mir die 'Stadt' zeigen sollte und wir fuhren zuerst zum schönen Strand. Der war aber wie ausgestorben, da es regnete und nicht so schön war. Gegen über der Straße war eine 25m lange Mauer, auf der Tafeln mit eingravierten Namen hingen. Hans erzählte mir, dass sie ursprünglich mal 1km lang werden sollte und zwar zur Jahrtausendwende. Gisborne ist nämlich die erste Stadt, die das Sonnenlicht eines neuen Tages sehen kann (auch wenn es sich dabei vermutlich nur um Sekunden / Minuten handelt). Af jeden Fall da Gisborne die erste Stadt im neuen Jahrtausend war, dachte man sich, dass Leute ihre Namen da verewigen könnten. Aber leider ist Gisborne nur eine sehr kleine Stadt am Ende der Welt, die auch nicht so wahnsinnig spannend ist, und die Wahrscheinlichkeit, dass man seinen Namen mal besuchen kommt hier unten ist nicht sehr hoch. Dazu kam noch, dass es 40$ kostet, was nicht super viel ist, aber wenn man e eh nicht wirklich machen will, wird das Verlangen danach auch nicht unbedingt größer. Deshalb ließen nicht so viele Menschen ihren Namen hier eingravieren und heute wachsen Flechten auf der Mauer.
Weiter fuhren wir zum Hafen, wo grade unglaublich viele Baumstämme auf zwei Schiffe nach China verladen wurden. Danach ging es zum Kaita Hill, von dem aus man schön auf die gnaze Stadt und die Umgebung gucken konnte. Man konnte auch Young Nick sehen, den Felsen, den Young Nick auf der Endeavour zum ersten Mal gesichtet hatte und wo James Cook zum ersten Mal in Neuseeland an Land ging. Etwas weiter an der Straße war ein kleiner Platz, an dem eine Statue stand, von der man ursprünglich dachte, dass sie eben diesen James Cook darstellen sollte. Aber dann fiel jemandem auf, dass sie gar nicht die britische Uniform trug und dass die Gesichtszüge auch gar nicht denen von Cook glichen. Es ist also wahrscheinlich nur irgendein italienischer Offizier. Daneben stand ein Baum, den Prinzessin Diana 1983 hier gepflanzt hatte. Auf dem Rückweg kamen wir am Markt vorbei, der überraschenderweise noch auf hatte, und wir gingen auf ihn. Dort versuchte ich mit einer Schweizerin zu reden, aber ich kann das nicht mehr wirklich flüssig hier Deutsch zureden ist irgendwie schwer. Nachdem wir weder Käse noch holländische Muffins gefunden hatten, fuhren wir nach Hause und aßen ein kleines Mittagessen. Danach fuhren wir alle (außer Trevors Mum) zu einem Weinladen, wo sie einige Weine testeten und Trevor, der grade eine Fortbildung im Weintesten hinter sich hatte, erklärte, wie man es richtig macht. Ich hatte einen Traubensaft, der sehr lecker war. Zum Abendessen kamen Bjorn und Andrea, die Deutschen, die nach Gisborne gezogen waren und später schauten wir Dinner For One und andere Deutsche Videos von Hans. Es war ziemlich lustig und ich aß viele Erdnüsse.
claracarmen - Mär 23, 17:19